in der Oranienburger Str. 30 wurde 1860 nach Entwurf des freischaffenden Architekten Carl Heinrich Eduard Knoblauch errichtet. Die Neue Synagoge (liberale) konnte er nicht beenden (Knoblauch starb 1865), Einweihung war am 5.9.1866. Sein Sohn und sein Freund, August Stüler, vollendeten die damalige größte Synagoge Europas. Albert Einstein spielte hier 1930 die Violine in einem Konzert.
Die Oranienburger Straße ist der ‚Alte Spandauer Heerweg’, Bebauung begann 1694. Friedr. Nicolai schrieb 1786, dass von Monbijou bis zur Friedrichstraße Linden stehen.
1801 bis 1825 lebte Peter Ludwig Lütke (1759-1831), Professor, Landschaftsmaler der Akademie d. Künste, mit Familie in seinem Haus (2 Etg.) Nr. 38. Sein Sohn, Ludwig Eduard L. (1801-1850) war Landschaftsmaler, Lithograph. Prof. Lütke zeichnete 1798 das Brandenburger Tor von Berlin, gestochen von Daniel Berger.
(v. Links) Nr. 38 hatte Prof. Lütke sein Haus mit 2 Etagen, Nr. 37 Apotheke, Haus, erbaut ca. 1820, bezw. aufgestockt, Nr. 36 Postfuhramt, Foto: ca. 1883, H. Rückwardt. Im Haus 37 hatte Georg Anton Koch, Apotheker, Stadtverordneter 1824 bis 1834 sein Apotheke. 1817-1823 hatte er eine Apotheke in der Poststr. 17. Apotheken in Nr. 37: 1835-1853: Apotheker E. A. Bolle. 1854-1864: H. Stägemann. Die Apotheke war rechts. Bis ca. 1925 Apothekenhaus.
Das Haus 37 wurde 1885 bis 1886 umgebaut. Heute steht es unter Denkmalschutz. Foto von 1992 bis 1994 - zu dieser Zeit hatte die Fassade einen zartrosa Anstrich.
In Nr. 36, 35 war das Postillonhaus. Unter Friedrich I. wurde der Posthof als Wohnhaus für Postillione von 1705–1713 erbaut, sowie für Postpferde und –wagen zur Extrapost. Alexander v. Humboldt, lebte 1842 bis 1859 gegenüber im Haus, Nr. 67 und sah aus dem Fenster das Zweietagenhaus.
Das Gebäude des ehemaligen Postfuhramtes entstand 1875 bis 1881 an gleicher Stelle nach einem Entwurf von Carl Schwatlo als Klinkerbau in italienischen Renaissanceformen, steht heute unter Denkmalschutz. Über dem Haupteingang die achteckige Tambourkuppel. Im Hof war das Original des Reliefs einer Postkutsche. Anno 1784 fuhren von Berlin die Postkutschen in 14 Richtungen. Zweimal pro Woche fuhr eine Postkutsche nach Hamburg.
Anno 1784 fuhren von Berlin, von 21 Posten, die Postkutschen in 14 Richtungen. Zweimal pro Woche fuhr eine Postkutsche nach Hamburg. 1839 ging eine Kutsche vom Gasthaus "Zum goldenen Löwen" in der Oranienburger Straße nach Wusterhausen.
Im ehemaligen Postfuhramt war Herbst 1996 - März 1997 eine Ausstellung zur Geschichte der Spandauer Vorstadt, gestaltet durch die Autorin.