GeschichtsWege
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Denkmale und Kunst

Denkmal für Adalbert von Chamisso am Monbijouplatz

Deutscher Dichter (franz. Herkunft), Botaniker, Freimaurer Adalbert von Chamisso in Berlin, kam 1790 aus Frankreich. 1796 – Page der späteren Königin Luise von Preußen. 1814 erschien sein Märchen „Peter Schlemihl“ (Pechvogel). 1819 – Ehrendoktor der Philosophie. Durch A. v. Humboldt wurde Chamisso 1835 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
Hinter dem Denkmal von Chamisso befand sich das Torgebäude des einstigen Schlosses Monbijou. Das Torhaus wurde 1789-1790 nach Entwurf Georg Christian Ungers erbaut. (Ausführung: Joh. Scheffler.) Das Schloss war im Park an der Oranienburger Str.  Ab 1855 waren englische Gottesdienste im Torhaus und König Friedrich Wilhelm IV. stellte auch den Theatersaal zur Verfügung. 1884-1885 erbaute Carl Julius Raschdorff die erste St. Georg’s Church im Garten. Das Schloss gab dem Platz seinen Namen. 1877 - Einrichtung des Hohenzollernmuseums im Schloss.

Schloss Monbijou. Alexander von Humboldt lebte 1842 bis 1859 in der Oranienburger Str. 67, gegenüber dem alten Postillion-Haus. Er ging oft im Park von Monbijou spazieren. Seit 1883 steht das A. v. Humboldt-Denkmal, gestaltet von R. Begas, an der Humboldt-Universität.

Kurze Historie: 1710 gab Friedrich I. seiner Schwiegertochter Sophie Dorothee das Schloss. Sie erweiterte es und gab ihm den Namen: Monbijou. Die Frau von Friedrich Wilhelm II. ließ den Eingangsbau 1789-1790 von Georg Christian Unger gestalten.

Die Torgebäude des Schlosses Monbijou im Jahr 1925. Im linken Gebäudeteil befand sich die neu eingerichtete Hof-Apotheke, seit 1885. Ein Gebäudeteil der Schlossapotheke wurde für den Bau der damaligen Kaiser-Wilhelm-Brücke (1886-1889) abgetragen. Die Hof-Apotheke wurde 1598 durch Katharina (geb. 1549 Küstrin, gest. 1602 in Cölln), die erste Gemahlin des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg, mit dem Hof-Apotheker Crispinus Haubenschmidt aus Halle errichtet. Kurfürstin Katharina stiftete diese Apotheke für christl. Hofbediente, Geistliche und Arme mit ihren eigenen Finanzen. Sie mischte aber auch selbst Kräuter zu einer Medizien.  Der Begründer des Tiergartens, Kurfürst Joachim II., der Prachtliebende, legte den einstigen Monbijougarten ca. 1542 „an der Spandauer Heerstraße“ in der Vorstadt vor dem Spandauer Tor als Küchengarten für das Schloss an. 1710/1712 - Kronprinzessin Sophie Dorothea richtete am östlichen Flügel des Mittelbaus eine Porzellan-Galerie ein. 7 bis zum Boden reichende Bogenfenster gaben freien Blick in Richtung Spree.

Porzellan im Barockstil, aus der oranischen Erbschaft König Friedrich I. Farbbild: Sammlung von Friedrich II. im Jahr 1754. 1717: vorsorglich ließ Königin Sophie Dorothea alles Zerbrechliche entfernen. Tage später kam Zar Peter der Gr. mit Frau Katharina von Holland nach Berlin, logierte mit ca. 60 Personen in Monbijou. Nach dem Essen verlangte der Zar Statuen vom König, was er ihm nicht abschlug. Der Zar bestand auf einen mit Bernstein besetzten Schrank. Dieser kostbare Schrank von König Friedrich I. wurde zum allgemeinen Leidwesen, nach Petersburg geführt. Schloss Monbijou war nach ihrem Abzug sehr verwüstet. Die Tochter Friedrich Wilhelms I., selbst anwesend, die spätere Markgräfin von Bayreuth (1709-1758) und Schwester Friedrich II. schrieb: „Dieser barbarische Hof reiste endlich nach zwei Tagen ab.“ Die Königin musste nach der Verwüstung fast das ganze Haus neu bauen lassen. Dies alles schrieb später die Tochter.

Die englische St. Georgskirche
Die erste englische Kirche baute 1884-1885 C. J. Raschdorff unter dem Schutz der in England geborenen preuß. Kronprinzessin Victoria. Dach und Turm der gotischen Kirche mit 300 Plätzen waren mit farbigem Schiefer bedeckt. Im 2. Weltkrieg trafen 1943/44 Bomben die Kirche, 1949: Abriss.

Oranienburger Straße 35, 36

Original-Relief einer Postkutsche, 1996, Hoffassade. Das Postfuhramt wurde im italienischen Renaissancestil 1875-1881 vom Architekt Carl Schwatlo gestaltet. Es steht unter Denkmalschutz. Anno 1784 fuhren von Berlin, von 21 Posten, Postkutschen in 14 Richtungen. Zweimal pro Woche fuhr eine Kutsche nach Hamburg. 1839 ging eine vom Gasthaus "Zum goldenen Löwen", Oranienburger Str. nach Wusterhausen.